Die erste urkundliche Erwähnung des Bichl "Elzenbichl" datiert aus dem Jahr 1492. Das Bild ist aus den 1950er Jahren. Ja du hast richtig gelesen, "1492" da war doch was. Genau, ein gewisser Christoph Kolumbus entdeckt Amerika. Das Land Tirol war damals aufgeteilt zwischen weltlichen und kirchlichen Besitzern. Am Bichl waren es das Frauenkloster Chiemsee mit seinem noch heutigen Sitz auf der Fraueninsel am Chiemsee. Der Bichl war ein Almableger vom darunter liegenden Weiler Höfle und daher auch nicht ausgestattet mit Weiderechten im Horlachtal oder auf den Bergmähdern. Die Größe des Gehöftes wurde in Kuhfuhren angegeben. Eine Kuhfuhre sagt aus wieviele Kühe mit dem Ertrag den der Hof abwirft gefüttert werden können. Der Bichl hatte eine Größe von 3 Kuhfuhren. Danach richtete sich auch die Abgabenqoute die an das Frauenkloster Chiemsee abzuführen war. Es handelte sich hier in erster Linie um Güter und Dienstleistungen.

Das Ötztal und im besonderen der Bichl waren sehr arm an Gütern und die Landwirtschaft warf nur sehr wenig ab um hier noch vieles abgeben zu können. So wurde meistens auf die Arbeitskraft der Menschen zurückgeriffen. Zum Beispiel zum Transport von Wein aus Südtirol nach Bayern. Aber auch als Baumeister und Handwerker waren die Ötztaler gefragt. Viele Kirchen wurden von Ötztalern erbaut. Wenn Kathastrophen über einen Hof hereingebrochen sind wurde die Abgabenpflicht für eine gewisse Zeit ausgesetzt. Darüber geurteilt und gerichtet wurde in Ötz im Turm, das heute älteste noch erhaltene profane Gebäude im Ötztal. Es war quasi die Ausenstelle der "Zentrale" am Chiemsee.

Der Turm in Ötz ist heute ein Museum (Turmmuseum) und kann besichtigt werden. Für das Frauenkloster Chiemsee wurde es immer schwerer die weit verzweigten Höfe im Süddeutschen und Tiroler Raum, vor allem gewinnbringend zu bewirtschaften und so wurden die Höfe Schritt für Schritt an die auf dem jeweiligen Hof Ansässigen abgegeben.

In unmittelbarer Nähe zum Frauenkloster Chiemsee im Voralpenland gibt es noch heute Höfe die dem Kloster gehören. Diese sind halt verpachtet.

Bis 1923 haben vier Familien am Bichl gewohnt. In eben diesem Jahr hat ein Brand die ganze Ansiedlung zerstört. Zwei Höfe würden wieder aufgebaut und 1929 bezogen. Nach wie vor sind vier Besitzer am  Weiler Bichl die die Wiesen und den Wald nutzen.

Wir hier in den Gästehäusern und eben unsere Nachbarn.

Heute finden wir das Auskommen mit der Vermietung unserer Appartements und der Bedienung der Gäste auf der Jausenstation

Bis vor wenigen Jahrzehnten war aber die Landwirtschaft die für die Lebensgrundlage gesorgt hat. So waren die Höfe allesamt Selbtversorger. Durch die südwestliche Hanglage war es möglich neben Heu auch Kartoffel, Getreide und Gartenfrüchte anzubauen.